Stammtisch mit Horst Kupich
Endlich geht´s wieder los – zur Vorstellung der neuen Spielzeit konnten wir diesmal den Operndirektor und stellvertretenden Generalintendanten, Herrn Horst Kupich, herzlich begrüßen.
Das Spielzeitmotto „WAS DIE WELT IM INNERSTEN ZUSAMMEN HÄLT“ lässt es erahnen – es gibt viel „Faustisches“ zu sehen. Voran natürlich der „Urfaust“, der für unseren Gast die griffigste Faust-Geschichte ist und uns mit Ute Menzel als Mephisto überraschen wird. Dagegen hebt die „Doktormutter Faust“ das Thema auf eine witzige Ebene, die auch das junge Publikum ansprechen wird. In dem starken Nachkriegsdrama „Draußen vor der Tür“ sieht man, was passiert, wenn die Welt eben nicht mehr im Innersten zusammen hält – die Auseinandersetzung mit Fragen der Gegenwart drängt sich da geradezu auf. Genau wie in dem „Kohlhaas“ von Kleist, der in der Bearbeitung der Compania Sincara aus Leipzig als Maskentheater ein ganz ungewöhnliches Erlebnis verspricht. Überraschend sind auch die Spielstätten. So bietet die Premiere von „Prima Facie“ („Auf den ersten Blick“) im Schwurgerichtssaal in Zwickau noch mal eine ganz andere Dimension dieses Gegenwartsstückes.
Es ist schwer, aus den vielen neuen Inszenierungen, die Herr Kupich vorgestellt hat, einzelne herauszupicken – das ganze Spielzeitprogramm ist gespickt mit spannenden, anrührenden, lustigen Momenten. Natürlich bringt auch das Ballett wieder Knaller auf die Bühne. „Peer Gynt“ – oft wird er als „der Faust des Nordens“ bezeichnet. Warum eigentlich – fragt Herr Kupich. Vielleicht, weil er sich seine Wirklichkeit selbst erfindet? An den Kosten der nunmehr 3. Internationalen Tanzgala, die Zwickau wiederholt in den Mittelpunkt der Tanzwelt rückt, wird sich unser Verein wieder beteiligen – Herr Kupich zeigte sich hocherfreut und dankbar über diese Information unseres Vereinsvorsitzenden.
Dazu noch JUPZ, Konzerte, „La Boheme“ und „Zauberflöte“ (mit der man nach Aussage des Operndirektors „nur brillant scheitern kann“), Musical, Konzerte für alle Altersgruppen… Es ist wieder für jeden was dabei!
Nach Änderungen im Ensemble befragt, sprach Herr Kupich vom Abgang der wunderbaren Salome-Darstellerin Malgorzata Pawlowska (nach Chile) sowie des Baritons Johannes Schwarz (nach Erfurt) und von geplanten “Nachfolgern“ und betonte, dass er es liebt, langfristig mit den Künstlern zu arbeiten und ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Die derzeitige Unsicherheit bringt natürlich auch eine gewisse Fluktuation mit sich – speziell im Chor.
Mit herzlichem Applaus wurde Herr Kupich nach der Veranstaltung verabschiedet – und erhielt noch ein kleines Präsent, über das er sich auch sehr freute.